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Die Legende vom Dombau zu Aachen

Karl der Große, auch bekannt als Carolus Magnus oder Charlemagne, wurde 747 oder 748 geboren und starb am 28. Januar 814 in Aachen. Er war König des Fränkischen Reichs und der erste westeuropäische Kaiser seit der Antike. Schon zu seiner Zeit nannte man ihn „Vater Europas“.

In Aachen wollte Karl ein großes Gotteshaus bauen lassen. Dafür holte er die besten Baumeister der Welt und verwendete kostbare Materialien. Der Bau begann im Jahr 795 und war im Jahr 803 fertig. Die Einweihung der Kirche fand wahrscheinlich am 17. Juli 802 statt – ganz sicher ist man sich heute nicht mehr.

Um genau diesen Tag geht es in dieser Geschichte.

Karl war oft im Krieg und hatte keine Zeit, sich um den Dom zu kümmern. Die Aachener mussten sich also selbst um den Bau kümmern. Aber das war schwierig: Es fehlte an Geld und an Zeit. Manche meinten, man solle zur Not den Teufel um Hilfe bitten.

Also trafen sich die Aachener zu einer Besprechung mit Essen und Trinken – denn feiern konnten sie schon damals gut. Plötzlich klopfte es laut an der Tür:

Tok Tok Tok!

Ein elegant gekleideter Mann trat ein. Doch bei genauem Hinsehen sah man: Er hatte einen Pferdefuß und kleine Hörner. Es war der leibhaftige Teufel! Er bot den Aachenern das fehlende Geld an – und sie müssten es nicht einmal zurückzahlen. Aber: Er wollte im Gegenzug die Seele des Ersten, der die neue Kirche betritt.

Tosende Stille erfüllte den Saal.

Das Angebot war sehr verlockend, und so gingen sie darauf ein. Der Aachener Dom wurde schnell fertig. Doch nun gab es ein neues Problem: Niemand wollte seine eigene Seele, seinen Sohn oder seine Tochter opfern.

Wieder wurde bei Speis und Trank beraten. Denn die Kirchweihe war ein großes Fest – und das Problem mit dem Teufel musste vom Tisch!

Die Aachener hatten eine schlaue Idee.

Sie fingen eine Wölfin im Wurmtal bei der Wolfsfurt. Am Morgen der Einweihung trieben sie die Wölfin in die Kirche, bevor jemand anderes sie betrat. Als die Tür aufging, sprang der Teufel hervor und riss der Wölfin die Seele aus dem Leib.

Doch dann merkte er, dass er hereingelegt worden war: Es war keine Menschenseele!

Voller Zorn verwandelte er die Wölfin und ihre Seele in Stein. Dann stürmte er aus der Kirche und schlug die Tür so heftig zu, dass ein großer Riss entstand. Dabei klemmte er sich den Daumen ein und verschwand wutschnaubend in die Hölle – irgendwo hinter der Nordsee, so sagt man.

Damit war das Problem erst mal vom Tisch.

Haben Sie Zweifel?

  • Sehen sie sich den Riss im Domportal an
  • Wer wissen will, wie sich ein abgeklemmter Teufelsdaumen anfühlt: im rechten Griff des Portals kann man den Teufelsdaumen fühlen
  • Die versteinerte Wölfin und die versteinerte Seele finden sie im Vorraum zum Dom
  • Machen Sie einen kleinen Spaziergang zur Wolfsfurth (1,2 km) Route

Die Geschichte der Aachener und dem Teufel ist aber noch nicht zu Ende. Der Teufel wollte Rache. Aber vorher, zur Kirchweihe, sorgte ein Engel für Angst und Schrecken in der Klappergasse.

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