Der Teufel konnte die Schmach, von den Aachenern bei der Weihe des Doms überlistet worden zu sein, nicht auf sich beruhen lassen. Aachen sollte vernichtet werden, das war sein Plan. Er verließ die Hölle und eilte zum Nordseestrand, wo er Sand in zwei riesige Säcke lud und diese auf seinen Schultern nach Aachen schleppte. Er wollte den Dom, die Stadt und alle Aachener unter dem Sand begraben.
Aber der Weg war weit und die Säcke waren schwer. Und es war heiß – sehr heiß! Als der Teufel in die heutige Soers kam, wollte er eine Pause einlegen. Da begegnete ihm eine Marktfrau, die sofort seinen Pferdefuß und den fehlenden Daumen erkannte.
Als er sich bei ihr erkundigte, wie weit es denn noch bis Aachen sei, antwortete sie, auf ihre alten Treter weisend: „Diese Schuhe habe ich in Aachen auf dem Markt neu erstanden. Bis Aachen, Herr, das ist noch weit, schau dir hier meine Schuhe an. Die waren funkelnagelneu, wie ich von Aachen losging.“
Der Teufel hörte die Worte, sah die abgelaufenen Schuhe. Voller Frust und Erschöpfung warf er auf der Stelle beide Säcke ab und zog Richtung Nordsee und Hölle davon.
Diese Geschichte erklärt auch, warum der Teufel in Würselen gesehen wurde.
Diese riesigen Säcke aus Sand bilden den Lousberg. Die Schlauheit im Umgang mit dem Teufel verhalf dem Lousberg zu seinem Namen. Im Oecher Platt steht das Wort „lous“ für schlau. „De Oecher send der Düvel ze lous“ (die Aachener sind dem Teufel zu klug).
Echt jetzt:
Der klugen Marktfrau und dem Teufel wurde 1985 ein Denkmal gesetzt, auf dem Weg zum Lousberg. Ursprünglich hatte die Figur des Teufels an jeder Hand einen Daumen, was jedoch, wie die Oecher wissen, den Tatsachen widerspricht.
In einer nächtlichen Aktion wurde der Figur des Teufels der rechte Daumen abgesägt. Der abgesägte Daumen wurde nie gefunden, die polizeilichen Ermittlungen blieben ergebnislos. Gerüchte aus der Unterwelt besagen, dass das kriminelle Studententrio Niemand, Keiner und Unbekannt diese Tat begangen hat.